Corona-Nachweis im Abwasser als Frühwarnsystem?

Teilnahme der Konstanzer Kläranlage an bundesweiter Studie

Bild: EBK

Die Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz (EBK) beteiligen sich mit ihrer Zentralkläranlage seit Montag den 26.10.2020 an einer bundesweiten Studie des Helmholtz Instituts für Umweltforschung und der TU Dresden.

Aus dem Konstanzer Abwasser werden während der vierwöchigen Studienphase regelmäßig verschiedene Proben entnommen, die anschließend auf SARS-CoV-2 Viren untersucht werden. Neben Abwasserproben aus dem Zulauf der Kläranlage werden auch Proben des Klärschlamms aus der mechanischen Reinigung nach Leipzig ins studienführende Labor geschickt. Die Methodik wurde bereits im Frühjahr entwickelt, konnte aufgrund des eingedämmten Infektionsgeschehens jedoch nicht mehr überprüft werden. Nun, da die Infektionszahlen auch in Konstanz wieder steigen, ist der Zeitpunkt gekommen, die Studie mit Abwasserproben aus Konstanz und zahlreichen weiteren deutschen Kläranlagen zu beginnen.

Durch einen zuverlässigen Nachweis von SARS-CoV-2 Viren im Abwasser wäre ein mögliches Frühwarnsystem für lokale Corona-Ausbrüche geschaffen. Das Abwasser erfasst schließlich die gesamte Virenlast des Einzugsgebiets, nicht nur die Zahl der positiv getesteten Personen und damit dem Gesundheitsamt bekannten Infektionen. Das im Abwasser erkannte Infektionsgeschehen könnte sogar auf einzelne Ortsteile eingegrenzt werden, zumindest im Konstanzer Abwassersystem. Doch um diese großen Fragen zu beantworten, müssen auch die EBK und damit die Konstanzer auf die Auswertung der letzten Studienphase warten.

(Erstellt am 27. Oktober 2020 17:18 Uhr / geändert am 27. Oktober 2020 17:23 Uhr)