Barrierefreier Zugang zum Sternenplatz

Der Verkehrsknotenpunkt vor den Toren der Innenstadt ab Freitag hindernisfrei zugänglich

In einem elektrischen Rollstuhl sitzt Stephan Grumbt, Behindertenbeauftragter der Stadt Konstanz, und recht von ihm steht Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. Beide befinden sich vor Schräge zur Bushaltestelle am Sternenplatz.
Stephan Grumbt, Behindertenbeauftragter der Stadt Konstanz, und Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn (v.l.) präsentieren den barrierefreien Zugang zur Bushaltestelle am Sternenplatz.

Die Bushaltestellen am Sternenplatz Ost sind seit Freitag, 28. Mai offiziell für den Verkehr freigegeben. Die Stadtbusse fahren die Haltestellen in beide Fahrtrichtungen somit wieder wie gewohnt an. Mit der Umsetzung der Barrierefreiheit am Sternenplatz wurde an dem Verkehrsknotenpunkt mit den beiden hoch frequentierten Bushaltestellen ein lang gehegter Wunsch der Bürgerinnen und Bürger umgesetzt, sagt Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn.
 

 Die Arbeiten für den barrierefreien Zugang zur Bushaltestelle Ost begannen im September, nachdem die Sanierung des Sternenplatzes Mitte Juli 2020 abgeschlossen und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben war. Die Treppe zur Unterführung wurde entfernt und durch eine Rampe inklusive Ruhebereiche ersetzt. Das Kriterium der Barrierefreiheit ist erfüllt, wenn die Steigungen nicht mehr als sechs Prozent betragen. Erneuert wurden zudem die Gehwege der Unterführung. Die Bushaltestelle erhielt ebenso wie die gegenüberliegende Station vor dem Archäologischen Landesmuseum einen Regenschutz.
 
Die Umbauarbeiten für die barrierefreie Querung der Bundesstraße 33 durch die Unterführung samt behindertengerechten Zugängen zu den beiden Bushaltstellen dauerten rund neun Monate. Zuständig für die Baumaßnahme war das Regierungspräsidium Freiburg, da sich die Unterführung unter der Bundesstraße im Besitz des Bundes befindet.
 
Der Bund übernahm die kompletten Baukosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro. Die Stadt übernahm davon rund 200.000 Euro für die Planung sowie die Einrichtung der Gehwege und der Bushaltestellen. Darüber hinaus übernahm die Stadt Konstanz in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Freiburg die Betreuung der am Bau beteiligten Unternehmen und Ingenieure.

Die barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist eine von der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und ihren 16 Bundesländern gleichermaßen verfolgte gesellschaftspolitische Aufgabe. Dabei wird angestrebt, bis zum 1. Januar 2022 für die in ihrer Mobilität eingeschränkten ÖPNV-Nutzer einen hindernisfreien Zugang zu schaffen. „Mit der jetzigen Lösung ist eine funktionelle, pragmatische und kostenbewusste Umsetzung gefunden“, sagt der Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Stadt Konstanz, Stephan Grumbt. Eine letzte Herausforderung bleibe jedoch, so Grumbt weiter: der direkte barrierefreie Anschluss der Conrad-Gröber-Straße.
 
Grüner Rahmen
Eingebettet wurde der Verkehrsumschlagsplatz in einen nachhaltigen, grünen Rahmen. So sind im näheren Umfeld rund 30 Bäume gepflanzt worden. Die Grünstrukturen wirken sich positiv sowohl auf die Gestaltung des Stadt- und Straßenraums als auch auf die Wohn- und Lebensqualität aller BürgerInnen aus. Doch ist nicht jede Baumart für den Straßenraum geeignet: Sie muss resistent gegen Umwelteinflüsse sein und zudem mit großer Hitze und wenig Wasser auskommen. Im Bereich Spanierstraße wurden zwei trockenheitsverträgliche Eichen, zur Akzentuierung des wichtigen Kreuzungspunktes Seestraße / Conrad Gröber Straße eine Silberlinde und fünf weitere Eichen im Straßenraum der Mainaustraße 2 bis 6 in neu geschaffenen Baumquartieren gepflanzt.

(Erstellt am 25. Mai 2021 14:39 Uhr / geändert am 10. Juni 2021 11:49 Uhr)