Biomüll: Mehr Bio, weniger Müll

Aus Abfall wird Kompost, Dünger und Biogas

Müllfahrzeug mit Biomüll
Gut zu erkennen: Viele Fehlwürfe im Konstanzer Biomüll

Organische Abfälle gehören in den Biomüll, egal ob es sich um verarbeitete Abfälle wie gekochte Essensreste oder unverarbeitete Abfälle wie Kartoffelschalen handelt. Biomüll kommt immer lose, in Papiertüten gesammelt oder in Zeitungspapier gewickelt in die Biotonne. 

Denn: Plastik hat im Biomüll nichts zu suchen, sondern muss energieaufwändig aussortiert werden. Gelingt das nicht, trägt Plastik im Biomüll zur Mikroplastikverunreinigung unserer Böden bei. Plastikfetzen landen schließlich mit dem Dünger auf den Feldern. Auch Plastiktüten, die als biologisch abbaubar beworben werden, gehören nicht in den Biomüll. 

Der Konstanzer Biomüll wird nach Singen transportiert und von der Firma Reterra verarbeitet. Er wird zunächst der Vergärung zugeführt: Unter kontrollierten Bedingungen fermentieren die organischen Abfälle. Die entstehenden Gase werden in zwei Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt. Die separate Sammlung von Biomüll ist also ein individueller Beitrag zur nachhaltigen Energieproduktion. Aktuell umso wichtiger, da die fossilen Brennstoffe so schnell wie möglich ersetzt werden müssen. 

Nach der Vergärung kommt der Biomüll für etwa drei bis vier Wochen in die Tunnelkompostierung. Anschließend sind Kartoffelschalen, Brotkanten und Eierschalen nicht mehr zu erkennen, sondern zu nährstoffreichem Frischkompost zerfallen, der gerne von der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt wird. 

Damit Biomüll so effektiv genutzt werden kann, ist es wichtig, dass er möglichst gut sortiert wird: Das heißt einerseits, organische Abfälle niemals über die Restmülltonne zu entsorgen und andererseits keine Fremdstoffe im Biomüll zu entsorgen. Beides geschieht noch zu häufig. Im Restmüll finden sich noch zu viele Lebensmittel, die als Biomüll verwertet werden könnten. Und im Biomüll finden sich zu viele Fremdstoffe, die den Verarbeitungsprozess stören, wie die genannten Plastiktüten oder Katzen- und Kleintierstreu. Übrigens: Tierfäkalien gehören nie in den Biomüll, auch wenn das dazugehörige Streu als abbaubar beworben wird. 

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(Erstellt am 04. Mai 2023 10:40 Uhr / geändert am 04. Mai 2023 10:46 Uhr)