Fürstenberg

© Kulturamt Konstanz | Fotograf: Michael Schrodt

Chérisy Soldat

Künstler: Paul Diesch (*1884 - †1953)
Baujahr: 1937
Eigentümer: Stadt Konstanz
Standort: Ecke Chérisy-Straße/ Bücklestraße/ Oberlohnstraße am südlichen Eingang des Chérisy-Areals (Fürstenberg)
 
Das 3,5 m hohe Soldatendenkmal entstand zeitgleich mit der Chérisy-Kaserne im Jahr 1937. Es dient dem Gedenken an eine Schlacht im Jahr 1917 bei Chérisy (Frankreich) in der das 6. Badische Infanterie-Regiment Nr. 114 unter großen Verlusten seine Stellungen behauptete und somit den Durchbruch der Engländer verhinderte. Für das Konstanzer Regiment war dies einer der größten Schlachterfolge im Ersten Weltkrieg. Auf der Spitze der Fahne, die der Soldat trägt, befindet sich ein Reichsadler mit Hakenkreuz.

Der Konstanzer Soldat Walter Huber stand für die Steinskultpur Modell. Während der Besatzungszeit entfernten die Franzosen das Denkmal aus unbekannten Gründen nicht. 2014 löste die Figur die Diskussion aus, ob ein Zeichen des Militarismus aus der Zeit des Nationalsozialismus bestehen bleiben darf. Das Denkmalamt stufte die Figur als erhaltenswert ein.

Derzeit finden noch Diskussionen um die äußerst umstrittene Statue, vor allem wegen des Hakenkreuzes und der unverhohlen stolzen und den Krieg verherrlichenden Figur des Soldaten, statt. Um Missverständnissen vorzubeugen, soll eine Informationstafel angebracht werden, die über den Nationalsozialismus und die Statue aufklärt und die Betrachter somit zum Nachdenken über die zu dieser Zeit herrschende Grausamkeit anregen soll.