Cucha Ammiry

2008 fand Cucha Ammiry bei einer Konstanzer Familie ein neues Zuhause. Der 17-jährige Sohn eines politischen Häftlings kam als sogenannter unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus dem Iran. Da ihm seine Dokumente abgenommen wurden, konnte er seine Herkunft nicht beweisen – ohne Papiere existiert man für die Behörden nicht. Sein Asylantrag wurde mehrmals abgelehnt, er bekam nur eine Duldung. Seit sieben Jahren muss er alle drei Monate zum Ausländeramt, um seine Aufenthaltsgenehmigung verlängern zu lassen – langfristige Planungen sind so kaum möglich.
Dabei hat er nach dem Realschulabschluss auch das Fachabitur gemacht und eine Ausbildung zum Kommunikationsassistenten abgeschlossen. Ab dem kommenden Wintersemester wird er Elektrotechnik an der HTWG studieren. Auch dafür musste er lange kämpfen, denn für das Studium wäre eigentlich ein Visum nötig gewesen. Dazu hätte Cucha aber zurück nach Teheran gemusst: Die Stadt, aus der er mithilfe von Schleppern geflohen war. Nun hofft er auf ein Bleiberecht. Dann könnte er endlich einen deutschen Pass beantragen und seinen Traum verwirklichen – ein Biotechnologie-Studium in Stuttgart.
Alleine hätte es Cucha nicht über die vielen bürokratischen Hürden geschafft. Die Familie, bei der er unterkam, hat ihn dabei unterstützt, mit Ämtern telefoniert, Anträge ausgefüllt und vor allem dafür gesorgt, dass er immer weiter macht und nicht den Mut verliert.