Informationen und Stellungnahme zur Ortsmitte Brunnenhalde

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Skizze: Ortsverwaltung Konstanz Dettingen-Wallhausen

Sie haben in den letzten Tagen eine Broschüre der Bürgerinitiative Ortsmitte Dettingen erhalten, in der zur geplanten Bebauung Brunnenhalde und zur geplanten Seniorenwohnanlage Stellung genommen wird. Wir, der Ortschaftsrat und die Ortsverwaltung, haben die Planung für die Ortsmitte in den letzten Jahren zusammen vorangebracht, weshalb wir Sie informieren und wie folgt Stellung nehmen: Die in der Broschüre enthaltene Fotomontage der Bebauung Brunnenhalde, gibt die Planung grob verzerrt wieder und entspricht nur in Teilen den tatsächlichen Gegebenheiten. Sie ist nicht auf Information ausgerichtet, sondern will für die Ziele der hinter der BI stehenden Personen mobilisieren. Den Stand der Planung können Sie selbst auf den Plänen in der Ortsverwaltung oder im Internet unter http://www.konstanz.sitzung-online.de/bi/to010.asp?SILFDNR=1001394 und http://www.konstanz-dettingen-wallhausen.de in Augenschein nehmen. Es besteht weitgehend Übereinstimmung, dass fehlender Wohnraum zu den ganz großen gesellschaftlichen Problemen gehört. Über sehr stark steigende Mieten, galoppierende Immobilienpreise und Wohnungsknappheit wird fast täglich berichtet. Der Neubau von Wohnungen ist daher absolut notwendig. Auch hierin besteht Übereinstimmung. Hierfür hat die Stadt Konstanz das Handlungsprogramm Wohnen aufgelegt, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Die Brunnenhalde wurde in dieses Programm im Jahr 2014 mit aufgenommen. Sie liegt innerhalb des bebauten Ortsgebiets. Mit ihrer Entwicklung wird dem gesetzlichen Gebot, dass die Innenentwicklung vor der Außenentwicklung zu realisieren ist, Rechnung getragen. Die Umweltbelange werden natürlich berücksichtigt, insbesondere ist auch unter diesem Aspekt die Innenentwicklung dem Bauen im Außenbereich vorzuziehen. Es gibt daher keine Gründe, die einer Bebauung grundsätzlich entgegenstehen.

Bauland ist ein sehr knappes Gut. Ungeachtet dessen, müssen die Dichte, die Höhen und die Dachformen im weiteren Verlauf des Planungsverfahrens intensiv hinterfragt und diskutiert werden, um eine für den Ort verträgliche Bebauung zu erreichen, die den dörflichen Charakter unseres Ortes aufnimmt. Wir haben bereits im Schmidtenbühl Nord gegen eine zu hohe Verdichtung gemeinsam gekämpft und werden uns auch bei der Brunnenhalde hierfür einsetzen. Wir fordern daher die Mitglieder der BI auf, sich konstruktiv am weiteren Verfahren zu beteiligen und die Position der Ortschaft bei der Diskussion in den städtischen Gremien zu unterstützen. Wir setzen uns für einen konstruktiven Dialog zwischen Planungsbehörden, der Stadt, der WOBAK, der BI und des Ortschaftsrats ein.

Wir sehen es sehr positiv, dass die Seniorenwohnanlage auch von den Mitgliedern der BI gewünscht wird. Es ist ein von den Bürgerinnen und Bürgern schon lange verfolgtes und vom Ortschaftsrat unterstütztes Projekt, das unbedingt realisiert werden muss. Wir wollen, dass unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger im Ort bleiben können und nicht in ein Heim nach Konstanz oder außerhalb ziehen müssen. Wir wollen die Senioren im Ort haben und sie nicht an den Ortsrand drängen. Dies war eine ganz bewusste Entscheidung nach einer intensiven Diskussion im Rahmen der stattgefundenen Bürgerbeteiligung zur Dorfmitte. Wir wollen das Seniorenwohnen wie geplant realisieren.

Der Schulweg wird ausgebaut, die Bürgersteige deutlich verbreitert, die Verkehrsführung klar geregelt. Damit wird der Weg zur Schule und in den Kindergarten noch sicherer. Bereits heute queren die Schulkinder die Einfahrt zum Parkplatz, die Querung der Einfahrt zur Tiefgarage stellt prinzipiell keine neue Verkehrssituation dar. Kurzzeitparkplätze ordnen den Hol- und Bringverkehr zum Kinderhaus und zur Schule. Der bisherige Dorfplatz war noch nie ein zentraler Treffpunkt in unserem Ort.

In einem intensiven Prozess haben wir gemeinsam eine Planung entwickelt, die die Ortsmitte stärken wird und diese noch lebens- und liebenswerter macht. Dazu gehört insbesondere der Umbau des alten Schulhauses zum Bürgerhaus und damit zum Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger. Die Aufnahme in das Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg beweist, dass diese Planung gehaltvoll ist und genau dem dient, nämlich einen zentralen Treffpunkt und einen attraktiven Ortskern für alle zu schaffen.

Ihre
Roger Tscheulin, Ortsvorsteher | Lore Ditzinger, stellvertr. Ortsvorsteherin

und die Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte: Kurt Demmler, Ewald Giess, Helga Griesmeier, Alfred Reichle, Doris Rudolf, Silke Schäfer, Daniel Späth