Bürgerhaus ist ein Teil und wichtiger Baustein im Gesamtprojekt „Ortsmitte Dettingen"

Grafik: Ortsverwaltung Konstanz Dettingen-Wallhausen

In der vergangenen Woche hat der Ortschaftsrat mit dem Projektbeschluss zum Umbau des alten Schulhauses in ein Bürgerhaus einen seiner wichtigsten Beschlüsse der vergangenen Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, gefasst. Der TUA der Stadt hat diesen Beschluss einstimmig bestätigt, sodass man davon ausgehen kann, dass auch der Gemeinderat am 21.05.2019 so entscheidet und das für uns wichtige Projekt damit auf den Weg bringt. Die Finanzierung ist im Haushalt gesichert und wesentliche Teile des Gesamtprojekts „Ortsmitte Dettingen“ werden vom Land Baden-Württemberg mit insgesamt ca. 1,5 Mio. Euro gefördert.

Ortschaftsrat und Ortsverwaltung haben in den letzten Jahren an der Realisierung dieses vorbildlichen Projekts gearbeitet, dessen Umsetzung jetzt zum Greifen nah ist. Das Haus soll ein Miteinander vieler verschiedener Nutzer und Interessen über alle Generationen hinweg ermöglichen. Es wird Heimat für die Narrenzunft, den Musikverein und den Verein Miteinander Leben e.V.. Mit der Spielgruppe des Kinderhauses St. Verena nutzen bereits unsere Jüngsten das Haus. Und im multifunktionalen Veranstaltungsraum können ganz unterschiedliche Veranstaltungen von der Kultur über das Vereinsfest bis hin zu Angeboten für Senioren stattfinden. Außerdem wird eine Gastronomie mit einer Außenbewirtung ihren Platz darin finden. Das Haus wird barrierefrei und ist direkt an die unter dem Schulhof geplante Tiefgarage angeschlossen. Unter dem Motto „Dettingen, die Mitte sind wir“ fand eine breit angelegte Bürgerbeteiligung statt, aus der heraus die verschiedenen Themen zur Ortsmitte insbesondere auch das Bürgerhaus entwickelt wurden. Der Umbau des alten Schulhauses zum Bürgerhaus wird unsere Ortsmitte weiterhin lebendig halten und sie damit auch für die Zukunft nachhaltig stärken.

Das Bürgerhaus ist ein Teil und wichtiger Baustein im Gesamtprojekt „Ortsmitte Dettingen“. In allen Entscheidungsgremien sowohl in der Ortschaft wie in der Stadt wurden die für die einzelnen Vorhaben notwendigen Entscheidungen mit sehr breiter Zustimmung verabschiedet. Die weiteren Bausteine dieses Gesamtpaketes sind die Seniorenwohnanlage mit Pflegewohngruppe, die für unseren Ort unverzichtbar ist, der Bau einer Tiefgarage unter dem Schulhof, die Umgestaltung des Schulwegs und eine Bebauung an der Brunnenhalde. Die verschiedenen Teile dieses Pakets sind voneinander abhängig. Sie geben Antworten auf wichtige Fragen wie z. B. das Zusammenleben im Ort und das bürgerschaftliche Engagement, das Wohnen und die Pflege für ältere Menschen und Mitbürger, zum Verkehr und ordnen das Parken neu und nehmen auch das dringende Wohnungsproblem auf. Dieses Gesamtpaket, das sehr überlegt zusammengefügt wurde, bedeutet aber auch: Wird ein einzelner Baustein aus diesem Paket herausgebrochen, so besteht die große Gefahr, dass das gesamte Projekt auf „Stop“ gestellt wird. Das muss jedem klar sein. Und sollte dies jetzt passieren, so ist mehr als fraglich, ob es je wieder realisiert werden kann. Es geht also wirklich jetzt ums Ganze!

Eine Reihe von Angrenzern an der „Brunnenhalde“ haben eine Initiative gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, jegliche Bebauung an der „Brunnenhalde“ zu verhindern. Viele Bürgerinnen und Bürger haben ihre Unterschrift bei der von der BI initiierten Aktion unter die Überschrift „Gegen die Zerstörung der Ortsmitte“ gesetzt. Wer ist nicht gegen die Zerstörung der Ortsmitte? Aber der BI geht es nicht um die Fragen der Gestaltung, der Dichte oder der Höhe einer möglichen Bebauung an der Brunnenhalde, die sie als Ortsmitte neu definiert, sondern darum, jede Bebauung dort in der Nachbarschaft zu verhindern. Meine Position ist klar: Über die Gestaltung und das Maß der Bebauung muss noch intensiv diskutiert werden. Für mich sind z. B. Doppel- oder Reihenhäuser gut vorstellbar, zumal regelmäßig junge Familien bei der Ortsverwaltung danach fragen und das kleine Quartier für diese Zielgruppe hervorragend geeignet wäre. Es gibt aus meiner Sicht keinen nachvollziehbaren Grund, warum an der Brunnenhalde nicht gebaut werden sollte. Ringsherum besteht eine Bebauung. Das angrenzende Quartier gehört zu den attraktivsten in Dettingen. Dass die Brunnenhalde bisher nicht bebaut wurde, liegt an der Fehleinschätzung, dort einmal ein Schwimmbad zu errichten. Aus einer gescheiterten Vision kann man aber sicherlich keine tragfähige städtebauliche Planung ableiten.

Um es noch einmal deutlich zu sagen: Es geht hier tatsächlich ums Ganze! Das Gesamtpaket „Ortsmitte Dettingen“ bietet enorme Chancen für den Ort und alle Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Bürgerhaus und dem Seniorenwohnen geben wir Antworten auf wichtige Zukunftsfragen und sind damit vergleichbaren Gemeinden weit voraus. Ich zitiere zwei Bürger, die es auf den Punkt bringen, um was es jetzt geht: Der eine sprach von der „Jahrhundertchance“ für Dettingen. Und die zweite Äußerung zum Thema lautete: „Es geht nur noch um Einzelinteressen und nicht mehr ums Ganze“. Beweisen wir das Gegenteil und nehmen diese für unseren Ort einmalige Chance wahr.

Ihr
Roger Tscheulin, Ortsvorsteher